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KL-Digital lädt ein:

Mit Open Street Map durch die Stadt – Workshops

Workshop 1: Einführung

Barrieren im öffentlichen Raum – wie z. B. ein tief herabhängendes Schild oder Hindernisse wie z. B. Straßenlaternen auf dem Gehweg – sind für Menschen mit Einschränkungen (z. B. Sehbehinderte) oftmals ein echtes Problem. Navigationssysteme und Karten, in denen solche Barrieren vermerkt sind, sind für sie deshalb ein echter Mehrwert. Eingetragene Barrieren, z. B. in Open Street Map, können Menschen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen dabei helfen, ihren Weg durch die Stadt zu planen und zu finden. In unserem Workshop schauen wir uns deshalb bei kalten Getränken und Snacks gemeinsam Open Street Map (OSM) näher an. Hier kann jede und jeder dazu beitragen, ein genaueres Abbild des öffentlichen Raumes, in dem wir uns bewegen, zu erschaffen. Neben Geschäften, Haltestellen und interessanten Bauwerken, bietet OSM noch viele weitere Möglichkeiten, die Stadt für alle zugänglicher zu gestalten.

Es sind absolut keine Vorkenntnisse notwendig. Wir schauen uns zusammen die wichtigsten OSM-Funktionen an und lernen dabei vom Profi. Außerdem zeigen wir euch, warum die Daten für alle – und vor allem auch für die herzlich digitalen Projekte – so wichtig sind. Im Anschluss begeben wir uns schon mal auf eine kleine Tour.

Mittwoch, 21.06.2022 | Ab 16:30 bis 18:00 Uhr

Ort: KL.digital GmbH | Bahnhofstraße 26 – 28

Anmeldung unter: https://eveeno.com/osm-einfuehrung

Kontakt falls Fragen bestehen, melden Sie sich bei Lara Kahl unter events@kl.digital

Weitere Informationen: https://eveeno.com/osm-einfuehrung

Workshop 2: Mit Open Street Map durch die Stadt – Tour

Barrieren im öffentlichen Raum – wie z. B. ein tief herabhängendes Schild oder Hindernisse wie z. B. Straßenlaternen auf dem Gehweg – sind für Menschen mit Einschränkungen (z. B. Sehbehinderte) oftmals ein echtes Problem. Navigationssysteme und Karten, in denen solche Barrieren vermerkt sind, sind für sie deshalb ein echter Mehrwert. Eingetragene Barrieren, z. B. in Open Street Map, können Menschen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen dabei helfen, ihren Weg durch die Stadt zu planen und zu finden. Beim Kartensystem Open Street Map können alle mitmachen. Mit ein paar Klicks kann jede und jeder Einträge erstellen, um so ein genaueres Bild der Stadt zu gestalten und für alle nutzbar zu machen. Bei unserem zweiten Teil der Tour übertragen wir gemeinsam die Ergebnisse vom ersten Termin. Dieser Workshop findet voraussichtlich im Rathaus statt.

​​​​​​​Es sind absolut keine Vorkenntnisse notwendig.

​​​​​​​Neben Geschäften, Haltestellen und interessanten Bauwerken, bietet OSM noch viele weitere Möglichkeiten, die Stadt für alle zugänglicher zu gestalten. So können eingetragene mögliche Barrieren – wie z. B. ein tief herabhängendes Schild oder Hindernisse auf dem Gehweg, z. B. Straßenlaternen – Menschen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen dabei helfen, ihren Weg durch die Stadt zu planen und zu finden.

Die Veranstaltungen finden im Rahmen der Digitalwoche 2022 statt.

Die Abfrage der Erfahrungswerte mit OSM können Sie auslassen, falls Sie sich bereits für den ersten Workshop angemeldet haben.

Donnerstag, 23. Juni 2022, 16:30 – 18:00

Rathaus KL, Kleiner Ratssaal, Willy-Brandt-Pl. 1

Zur Anmeldung: https://eveeno.com/osm-tour

Kontakt falls Fragen bestehen, melden Sie sich bei Lara Kahl unter events@kl.digital

Weitere Informationen: https://eveeno.com/osm-tour

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Bewegung für alle – barrierefrei zum Ziel!

Aktionstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Bewegung an der frischen Luft ist gut für die Gesundheit, schafft Begegnungen und leistet einen wichtigen Beitrag zum sozialen Miteinander. Umso besser ist es noch, wenn man damit einen Beitrag zur Inklusion leisten kann. Bis zum diesjährigen europäischen Aktionstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 07. Mai sollen in inklusiven Teams Kilometer gesammelt werden.

Ob zu Fuß, im Rollstuhl oder auf dem Rad – Die Landesinitiative „Rheinland-Pfalz – Land in Bewegung“ ruft gemeinsam mit der Aktionsgruppe rund um den Inklusionsbeirat und den Behindertenbeauftragten der Stadt Kaiserslautern, Steffen Griebe, die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich im Namen der Inklusion zu bewegen. Unter allen Teilnehmern der Aktion werden tolle Preise verlost.

Am Aktionstag werden eine Sternfahrt sowie verschiedene Läufe vor der Stiftskirche ins Ziel laufen. Vor Ort findet von 10:00 bis 14:00 Uhr ein buntes Programm rund ums Thema Inklusion statt. Außerdem wird die Gesamtkilometerzahl bekannt gegeben. Die Aktion Mensch unterstützt Aktionen rund um diesen Tag mit Aktions- und Fördermittel.

„Inklusion betrifft jeden von uns, nicht nur Menschen mit Behinderung. Leider mangelt sie noch an vielen Stellen. Ich freue mich daher über die tolle Aktion, die die Inklusion mehr in die Mitte der Gesellschaft bringt und zeigt, wo wir noch arbeiten müssen. Daher nehmen Sie teil und machen Sie Tempo für die Inklusion – seien Sie dabei und gewinnen Sie einen der attraktiven Preise. Denn genau um dieses Miteinander geht es bei der Inklusion!“, so Sozialdezernentin Anja Pfeiffer.

Die gesammelten Kilometer können schriftlich dem Behindertenbeauftragten unter Steffen.Griebe@kaiserslautern.de oder per Brief ins Rathaus, gerne auch mittels Rücklaufzettel (zu erhalten unter www.land-in-bewegung.rlp.de oder www.inklusionsbeirat-kl.de), zugesendet werden. Ebenfalls freut sich die Aktionsgruppe über Fotos der gemeinsamen Bewegung.

Der europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen hat in Kaiserslautern eine lange Tradition. Unter verschiedenen Mottos gibt es jährlich Anfang Mai einen Aktionstag, um auf Gleichberechtigung und Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung aufmerksam zu machen und für ein respektvolles Miteinander zu sensibilisieren. Zur Aktionsgruppe in Kaiserslautern gehören der Inklusionsbeirat, der kommunale Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung der Stadt Kaiserslautern, Kaiserslautern inKLusiv e.V., die ergänzende unabhängigen Teilhabeberatungen Kaiserslautern (EUTB) sowie verschiedene Selbsthilfegruppen.

Ansprechpartner:

Steffen Griebe (Behindertenbeauftragter der Stadt Kaiserslautern)

Telefon: 0631 365-2259

E-Mail: steffen.griebe@kaiserslautern.de

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Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel!

Kaiserslautern sucht Barriere-Checker

Unter dem Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel!“ ruft die Arbeitsgruppe um den Inklusionsbeirat und den Behindertenbeauftragten die Stadtgesellschaft dazu auf, Barrieren in Kaiserslautern ausfindig zu machen. Bis zum 5. Mai 2022, dem europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, Barrieren und Hürden jeglicher Art zu melden. Die Ergebnisse des Barriere-Checks werden dann bei einem bunten Aktionstag am 7. Mai 2022 vor der Stiftskirche präsentiert und diskutiert – Mitmachen lohnt sich, es gibt auch etwas zu gewinnen!

„Für Menschen mit Behinderungen bedeutet Barrierefreiheit die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Ihren Alltag selbstbestimmt und ohne zusätzliche Hilfe zu bewältigen ist für viele Menschen jedoch eine Herausforderung, denn unterschiedlichste Hürden und Barrieren hindern sie daran“, erklärt Oberbürgermeister Klaus Weichel. „Das wollen wir ändern und zwar gemeinsam mit der Bevölkerung. Denn wo sich diese Hürden überall verbergen, wissen die Menschen, die sie in ihrem Alltag selbst erleben, am allerbesten.“

Barrieren sind hierbei nicht nur hohe Bordsteine, Treppen oder schwer zu öffnende Türen. Es geht um mehr. Oft sind amtliche Formulare oder Mitteilungen und Informationen in komplizierter Sprache verfasst. Einfache Sprache würde hier einigen Menschen weiterhelfen. Für Sehbeeinträchtige fehlt an Fußgängerüberwegen oft das akustische Signal oder die Vorlesefunktion auf Internetseiten. Weiter erfahren Menschen mit psychischer Beeinträchtigung einen nicht adäquaten Umgang – nicht nur weil man ihnen ihre Behinderung nicht ansieht.

Diese und weitere Barrieren sollen in Kaiserslautern in den nächsten Wochen aufgespürt, kenntlich gemacht und weitestgehend aus dem Weg geräumt werden. Und dabei kann jeder mithelfen. Werden Sie zum Barriere-Checker! Bis zum 5. Mai 2022 sind alle Bürger eingeladen, Barrieren und Hürden jeglicher Art zu melden.

Teilen Sie Ihre Barriere mittels Beschreibung und wenn möglich Foto dem Behindertenbeauftragten, Steffen Griebe, unter der E-Mail Adresse Steffen.Griebe@kaiserslautern.de oder per Brief ins Rathaus mit.

Alle Einsendungen werden dann am 7. Mai 2022 bei einem großen Aktionstag präsentiert und öffentlich diskutiert. Von 10 bis 14 Uhr erwartet Sie ein buntes Programm rund um das Thema Inklusion. Unter allen Einsendungen werden attraktive Preise verlost. Mitmachen lohnt sich – werden Sie Barriere-Checker und machen Sie Tempo für Inklusion!

Aktionstag:

Der europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen hat in Kaiserslautern eine lange Tradition. Unter verschiedenen Mottos gibt es jährlich Anfang Mai einen Aktionstag um auf Gleichberechtigung und Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung aufmerksam zu machen und für ein respektvolles Miteinander zu sensibilisieren.


Die Aktion Mensch unterstützt Aktionen rund um diesen Tag mit Aktions- und Fördermitteln.

Ansprechpartner:

Kommunaler Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderung der Stadt Kaiserslautern
Steffen Griebe
Stadtverwaltung Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 1
67657 Kaiserslautern
Telefon: 0631 365-2259
E-Mail: steffen.griebe@kaiserslautern.de

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Barrierefreiheit im Rathaus auf dem Prüfstand: Eklatante Mängel müssen behoben werden

Pressemitteilung des Inklusionsbeirates Kaiserslautern vom 29.03.2022

Am 16.3.2022 fand auf Einladung des Inklusionsbeirates eine öffentliche „Berollung bzw. Begehung“ des Rathauses statt. Der Einladung folgten für den Stadtvorstand Bürgermeisterin Frau Kimmel und Sozialdezernentin Frau Pfeiffer, Vertreter*innen der Fraktionen der Grünen, der Linken, der SPD und der CDU, sowie eine Vertreterin des Seniorenbeirates und 2 Mitglieder des Blinden- & Sehbehindertenverbandes. Des Weiteren nahmen Betroffenenvertreter*innen des Inklusionsbeirates und Pressevertreter*innen teil.

Ziel der Berollung / Begehung war es, die politischen Akteure der Stadt und die Öffentlichkeit für die Belange der Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren. Insbesondere galt es, auf die eklatanten Missstände bezüglich der Barrierefreiheit in den drei Standorten des Rathauses der Stadt (Rathaus Hauptgebäude, Willy-Brandt-Platz 1; Rathaus West Maxstraße 17-19; Rathaus Nord, Lauterstr. 2 / Benzinoring 1) aufmerksam zu machen.

Die Liste der Barrieren, auf die Menschen mit körperlichen, kognitiven, oder sensorischen Einschränkungen in den drei Standorten des Rathauses stoßen, ist lang. Vor allem betrifft das die öffentlichen Zugänge zu den Gebäuden, die Eingangsbereiche, Toilettenanlagen, Fahrstühle, sowie das Fehlen von Hinweisschildern, Wegweisern, akustischen Signalen und kontrastreichen Markierungen, oder Blindenschrift auf Aufzugsknöpfen.

Sowohl Frau Kimmel, als auch Frau Pfeiffer zeigten sich als Vertreterinnen des Stadtvorstandes sichtlich überrascht, in welchen Ausmaß beeinträchtigte Menschen im Rathaus behindert und benachteiligt werden und wie weit der gegenwärtige bauliche Zustand der Gebäude Menschen mit Behinderungen von der Teilhabe am öffentlichen Leben ausgrenzt.

Dass jeder Mensch unabhängig von seinem Alter irgendwann entweder dauerhaft, temporär, oder situativ von Beeinträchtigungen betroffen sein kann, macht zusätzlich deutlich, wie wichtig eine Sensibilisierung für das Thema ist.

Barrierefreiheit ist die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben. Es sollte prinzipiell allen Menschen ermöglicht werden, selbstbestimmt und unabhängig von der Hilfe von anderen, am gesellschaftlichen Leben teil zu haben.

Im Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) wurde Barrierefreiheit wie folgt definiert:

Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind. Hierbei ist die Nutzung behinderungsbedingt notwendiger Hilfsmittel zulässig.“

Auch in Rheinland-Pfalz wurde diese Definition übernommen. Ziel des Landesgesetzes ist lt. § 1 die „(…) Benachteiligungen von behinderten Menschen zu beseitigen und zu verhindern, sowie ihnen die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten und eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen.“ Alle öffentlichen Stellen müssen dieses Ziel berücksichtigen und aktiv fördern (§ 5)

Somit wird deutlich, dass es ein Recht auf Barrierefreiheit gibt und dieses Recht auch in Kaiserslautern umgesetzt werden muss.

Es ist daher notwendig, schnellst möglich die eklatanten Missstände in in den öffentlichen Gebäuden der Stadt zu beheben. Dabei sollte in allen Bereichen unbedingt auf die Umsetzung der DIN-Norm 18040-01 geachtet werden. Die DIN 18040 ist in Deutschland die Grundnorm für das barrierefreie Bauen und Planen, welche unter Einbeziehung von Menschen mit Behinderung entstanden und somit genau an deren Bedarfe ausgerichtet ist.

Ziel dieser Norm ist die Barrierefreiheit baulicher Anlagen, damit sie für Menschen mit Behinderung in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind (nach § 4 BGG Behindertengleichstellungsgesetz).

Bei einem abschließenden Austausch im großen Ratssaal waren sich alle Beteiligten darüber einig, dass es notwendig ist, die bestehenden Barrieren schnellst möglich abzubauen und sowohl den Stadtrat, die Verwaltung, sowie die Öffentlichkeit für die Belange der Menschen mit Beeinträchtigungen zu sensibilisieren.

In Bezug auf die verschiedenen Standorte des Rathauses wurde jedoch auch die Problematik des Denkmalschutzes und besondere baulichen Herausforderungen angesprochen. Eine Teilnehmerin mahnte jedoch an, dass auch hier Barrierefreiheit den gleichen Stellenwert wie der Brandschutz haben sollte.

Die Teilnehmenden verständigten sich darauf, in einem halben Jahr nochmals zusammenzukommen, um zu überprüfen, in wie weit positive Veränderungen statt gefunden haben.

Letztendlich geht es bei dem Abbau von Barrieren auch um die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und somit um die Achtung der Menschenwürde und die grundlegenden Menschenrechte und Grundfreiheiten von allen Menschen mit Behinderungen.

Christine Tischer (Vorsitzende des Inklusionsbeirats Kaiserslautern)

Weiterführende Links :

Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen https://www.gesetze-im-internet.de/bgg/BJNR146800002.html

Din 18040 – Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen https://www.dguv.de/barrierefrei/grundlagen/gesetze/standards/din18040/index.jsp

Barrierefrei Bauen – Leitfaden für die Planung https://inklusion.rlp.de/fileadmin/inklusion/Inklusion_Dokumente/Planungsleitfaden_Barrierefrei_Bauen_2017.pdf

Die UN-Behindertenrechtskonvention https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/das-institut/monitoring-stelle-un-brk/die-un-brk


Pressemitteilung zur Rathausbegehung- berollung in leichter Sprache:

Im März 2022 haben sich Mitglieder vom Inklusionsbeirat Kaiserslautern getroffen. Sie sitzen zum Beispiel im Rollstuhl, können nicht sehen oder schlecht hören. Auch Mitarbeiter vom Rathaus, der Zeitung und vom Radio waren dabei. Sie waren im Rathaus. Dort wurde geschaut, wo Menschen mit Behinderung Probleme haben:

Die Rampe am Eingang ist zu steil. Die Toiletten können nicht richtig genutzt werden. Türen kann man nur mit viel Kraft aufmachen. Die Fahrstühle sind zu eng. Es gibt keine Hinweisschilder. Man kommt nicht gut in Büros oder in den großen Ratsssaal. Alle haben gesehen, was anders werden muss. Nach der Veranstaltung wurde noch viel darüber gesprochen. Alle wollen, dass jeder das Rathaus ohne Probleme nutzen kann. Die Mitarbeiter, wissen jetzt, was noch verändert werden muss. Dafür gibt es ein Gesetz und eine Regel, wie man bauen muss. Menschen mit Behinderung haben ein Recht darauf. Das Rathaus darf nicht einfach umgebaut werden. Es muss erlaubt werden. Jeder soll im Rathaus zurecht kommen. Das ist genauso wichtig. Im Sommer 2022 wollen sich alle noch einmal treffen. Dann sieht man, was besser geworden ist.

Christian Werner (Stellvertretender Vorsitzender des Inklusionsbeirats Kaiserslautern)


Kurzer Abriss über die Barrieren beim Zugang zur Stadtverwaltung im Hauptgebäude und dem Rathaus „Maxstraße“

Die öffentlichen Zugänge zu den Gebäuden:

Die Zugänge zu den Rathausgebäuden in der Maxstraße und im Hauptgebäude sind in keinster Weise barrierefrei.

Hauptgebäude: Das Foyer ist durch die Treppen und die für Rollstuhlfahrer*innen viel zu steile Rampe unerreichbar. Menschen mit Sehbeeinträchtigungen haben große Schwierigkeiten die Treppenstufen abzuschätzen, da der Bereich nicht über kontrastreiche Markierungen verfügt. Rollstuhlfahrer*innen kommen über das Bürgercenter ins Rathaus. Dieser Zugang hängt aber von den Öffnungszeiten ab. Dies ist auch problematisch für das Verlassen des Rathausgebäudes

Maxstraße: Der Haupteingang verfügt über Stufen und ist schon seit längerem gesperrt. Der Eingang über die Rückseite des Gebäudes ist auch nur über eine zu steile, nicht DIN-gerechte Rampe möglich. Die Eingangstür ist von Rollstuhlfahrer*innen weder zu öffnen noch offenzuhalten. Dazu ist eine Hilfsperson erforderlich.

Toilettenanlagen:

Diese sind in beiden Gebäuden nicht barrierefrei. Die Zugänge sind zu schmal und die Ausstattungen entsprechen nicht den vorgesehenen Standards (DIN-Norm)

Fahrstühle:

Hauptgebäude: Sämtliche Fahrstühle entsprechen nicht den Standards. Weder Blindenschrift noch akustische Signale sind vorhanden.

Maxstraße: Hier ist der Aufzug zusätzlich zu den Mängeln im Hauptgebäude auch noch zu schmal um mit breiteren Rollstühlen benutzt zu werden.

Blindenleitsysteme und Hinweisschilder:

Sind in beiden Gebäuden nicht vorhanden. Die Wege für Rollstuhlfahrer*innen und Gehbeeinträchtigte zu wichtigen Punkten, wie den Besucher*innenbereich des Ratsaals sind kompliziert, lang und nicht ausgeschildert.

Anmerkung: Es ist für beeinträchtigte Menschen eine Zumutung, dass das am wenigsten barrierearme Rathausgebäude in der Maxstraße ausgerechnet das „Referat Soziales“ beherbergt. Also den Bereich der am Meisten von beeinträchtigten Menschen frequentiert werden muss.

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Bericht: Runder Tisch Mobilität

Bereits am 10.11.2021 fand auf Einladung des Inklusionsbeirates Kaiserslautern ein Treffen unter dem Motto „runder Tisch Mobilität“ im Sitzungssaal C301 im Rathaus Nord statt.

Ziel des Treffens war es, auf Barrieren, Hindernisse und Schwierigkeiten hinzuweisen, welche Menschen mit Behinderungen in ihrer Mobilität einschränken und gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren aus dem Bereich Mobilität nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, um den Menschen mit Behinderung eine umfassende Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen.

Der Einladung folgten Frau Burkhard für den Fahrdienst des DRK, Frau Kleinobhorst und Herr Sakiri für den Fahrdienst Sakiri, Herr Reuter als Vertreter der E-Scooter Firma TIER, sowie Herr Flesch als Vertreter der SWK.

Für den Inklusionsbeirat nahmen die Vorsitzende Christine Tischer, deren Stellvertreter Herr Christian Werner, sowie der Beauftragte für die Belange der Menschen mit Behinderungen der Stadt Kaiserslautern, Herr Steffen Griebe teil, welcher das Treffen locker moderierte

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde begann der Einstieg in das Treffen mit der Thematik „Taxischeine“ und Fahrdienste für Menschen mit Behinderung.

Von Seiten schwerbehinderter Menschen wurde bemängelt, dass es z.Zt. schwierig sei, überhaupt ein Unternehmen zu finden, das bereit sei, Menschen für sogenannte „Taxischeine“ zu befördern und die Konditionen zu deren Nutzung nicht wirklich eindeutig seien. Diese „Taxischeine“ sind Beförderungswertmarken, welche über die Eingliederungshilfe in der Stadtverwaltung an anspruchsberechtigte Personen ausgegeben werden. Personen also, die aufgrund ihrer körperlichen Beeinträchtigungen keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können. Diese „Taxischeine“ dienen nicht nur dem Transport zu Ärzten und Therapeuten, sondern auch zur Teilhabe am öffentlichen Leben, damit es auch diesen Menschen ermöglicht werden kann, einzukaufen und Freizeitangebote wahrzunehmen.

Anspruchsberechtigte bekommen jeweils 52 Wertmarken im Jahr ausgestellt. Der Wert ist auf je 12€ festgelegt. Die Vertreterin des privaten Fahrdienst bemängelte, das die momentane Kostenfestlegung die entstehenden Kosten nicht deckt. Eine Anhebung der Vergütung sei dringend angesagt, da die letzte Anpassung schon mehr als 5 Jahre her sei und sich ökonomischen Bedingungen wesentlich verändert haben. Auch aus diesen Gründen haben sich einige andere Fahrdienste aus diesem Bereich zurückgezogen. Um diese Forderung zu untermauern wiesen die Vertreterinnen der Fahrdienste darauf hin, das sie die beeinträchtigten Menschen nicht nur von A nach B fahren, sondern teilweise auch weitere Hilfestellungen leisten, wie das Abholen und bringen zum Fahrzeug bzw. den Zielort, sowie Begleitung bei Einkäufen.

Die Wertmarken werden laut Herrn Griebe, im Moment für ca. 30 bis 40 Menschen ausgestellt. In diesem Zusammenhang wurde auch angemerkt, das viele beeinträchtigte Menschen zu wenig über diese Möglichkeit wissen. Der Inklusionsbeirat und der Beauftragte für Menschen mit Behinderungen sehen es somit auch als ihre Aufgabe an, mögliche Anspruchsberechtigte auch öffentlich auf diese Teilhabemöglichkeit hinzuweisen.

Zu dem Themenschwerpunkt „Fahrdienste“ wurde vereinbart, sich bei der Eingliederungshilfe für eine Tarifanpassung einzusetzen und klarere Kriterien in Bezug auf Zeit und Wegstrecken einzufordern.

Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens war der Austausch mit den Betreiberfirmen der E-Scooter in der Stadt. Diese „City- Roller“ werden gerade von Menschen deren Gehfähigkeit eingeschränkt ist, oder auch von blinden und sehbehinderten Menschen, sehr oft als unüberwindbare Hindernisse erlebt. Von den drei eingeladenen Firmen folgte Herr Reuter von der Firma TIER der Einladung des Inklusionsbeirates.

Herr Reuter erörterte die Geschichte und das Geschäftsmodell seiner Betreibergesellschaft. Er betonte jedoch, dass es z.T. starke Unterschiede der Nutzungsmodelle der verschiedenen Betreibergesellschaften gibt.

Da die anderen „Roller-Firmen“ der Einladung des Inklusionsbeirates leider nicht gefolgt sind, konnte somit nur mit dem Vertreter der Firma Tier über das Themenfeld „E-Scooter“ beraten werden.

In der gemeinsamen Diskussion wurde schnell klar, das die Betreiberfirma TIER offen für Kritik und eine verbesserte Nutzung im Sinne der Barrierefreiheit ist. Die Firma selbst ist bereits im Dialog mit der Fahrradbeauftragten der Stadt Frau Bingesser und dem Verband der Blinden und Sehbehinderten. In Zusammenarbeit mit der Stadt wurden beispielsweise schon feste Parkzonen geschaffen. Weitere solcher Parkzonen seien in Planung. Herr Reuter betonte jedoch, dass es seinem Unternehmen nach wie vor wichtig sei, auch Bereiche zu haben, wo Roller spontan und ohne fest zugewiesene Stellfläche abgestellt werden können. Zusätzlich sieht die Firma die Umsetzung von technischen Lösungen vor, wie beispielsweise Errichtung von Abstellverbotszonen in besonders ausgewiesenen Plätzen und auf zu engen Gehwegen.

Für akute Beschwerden aufgrund von unsachgemäßem Nutzungsverhalten gibt es eine Telefonnummer der Firma Tier, bei der sich Menschen melden können wenn es Probleme mit Rollern gibt. → 030 – 568 38651. Diese Telefonnummer sollte auch verstärkt öffentlich kommuniziert werden.

Zudem wurde es von den Beteiligten auch als notwendig erachtet, sich stärker um die Sensibilisierung der Rollernutzerinnen und Nutzer zu bemühen. Hier sind sowohl die Betreiberfirmen aber auch die Verwaltung und Ordnungsbehörden gefragt.

Die Anwesenden bedauerten, dass die Vertreterin der Ordnungsbehörde der Stadt ihre Teilnahme an dem runden Tisch abgesagt hatte. So konnte leider nicht weiter erörtert werden, welche Lösungen die Stadtverwaltung bezüglich behindernder E-Scooter vorsieht und ob hier noch weitere Verbesserungen im Sinne der Barrierefreiheit geplant sind.

Bezüglich der Sensibilisierung für die Belange behinderter Menschen im öffentlichen Raum, insbesondere betreffend der Nutzung von Geh- und Fußwegen, wurde in der Gesprächsrunde aber auch explizit darauf hingewiesen, dass nicht nur unsachgemäß abgestellte Roller Hindernisse im öffentlichen Raum darstellen. Immer wieder werden Menschen auch durch unsachgemäß abgestellte Mülltonnen, gelbe Säcke, Sperrmüll, oder durch Hecken, die nicht geschnitten werden, behindert.

Aus diesem Grund wurde angeregt zu einem nächsten Treffen auch eine Vertreterin der Stadtbildpflege einzuladen, um auch für diesen Bereich in einen lösungsorientierten Austausch zu treten.

Der dritte wichtige Aspekt der Treffens war der Austausch mit Herrn Flesch dem Bereichsleiter & Vertreter der SWK-Verkehrsbetriebe. Konkret ging es hierbei um Kritik und Fragen beeinträchtigter Menschen in Bezug auf die Nutzung der Stadtbusse. So ging es unter anderem um die Ein- und Ausstiegsituation durch Rollstuhlfahrer und Fahrerinnen, gehbeeinträchtigte Menschen und um mögliche Hilfeleistungen in diesem Zusammenhang. Unklarheit bestand zum Beispiel bei der Frage, welcher Personenkreis die Ein- und Ausstiegshilfen, welche sich in Form von ausklappbaren Rampen im hinteren Teil der Busse befinden, betätigen darf. Hierzu gab es bisher einige irreführende Informationen.

Herr Flesch betonte, dass es grundsätzlich jeder Person erlaubt sei, die Rampen der Stadtbusse aus- und einzuklappen und dies nicht nur dem Personal vorbehalten sei. Es sei sogar ausdrücklich erwünscht, das auch andere Mitfahrende Ihre Hilfe und Unterstützung bei Ein- und Ausstieg anbieten, da es den Fahrerinnen und Fahrern selbst oft schwer möglich sei, während der Fahrt unterstützend einzugreifen. Dafür müssten sie nämlich zum Einen den Kassenbereich verlassen und zum Anderen auch unter erheblichem Zeitdruck arbeiten, da eine enge Taktung einzuhalten ist, an der leider auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht gefeilt werden könne. Er verwies auch auf die Tatsache, dass es auch Fahrerinnen und Fahrer gäbe, die selbst behindert und oder bewegungseingeschränkt sind.

Auch in diesem Zusammenhang wurde die Sensibilisierung des Personals für die Belange von Menschen mit Behinderungen thematisiert. Dabei ginge es nicht nur um sichtbare Behinderungen sondern auch um den Umgang mit weniger und nicht sichtbaren Behinderungen. Herr Flesch berichtete darüber, dass die SWK Schulungen für ihre Mitarbeitenden anbietet, die für die Situation beeinträchtigter Menschen sensibilisieren sollen.

Frau Tischer vom Inklusionsbeirat machte gegen Ende des Treffens den Vorschlag, einen Begleitservice einzurichten der vergleichbar mit dem Mobilitätsservice der DB, beeinträchtigten Menschen zur Verfügung gestellt werden kann. Denkbar wäre zum Beispiel einen solchen unterstützenden Dienst über freiwilliges, ehrenamtliches Engagement zu organisieren. Dies wäre für alle Beteiligten von Vorteil und würde auch die Busfahrerinnen und Fahrer entlasten.

Dieser Vorschlag wurde allgemein sehr gut aufgenommen. Herr Flesch stellte für die SWK in Aussicht, das die Hilfeleistenden für dieses Angebot mit kostenlosen Fahrkarten ausgestattet werden könnten.

In diesem Zusammenhang könne unter anderem auch die Freiwilligenagentur angesprochen werden.

Am Ende des Treffens äußerten sich alle Beteiligten sehr positiv über diesen offenen und konstruktiven Erfahrungsaustausch in dieser angenehmen Runde. Alle Anwesenden bekundeten Ihr Interesse an einem weiteren und regelmäßigen Austausch.

Denkbar wären 1- 2 Treffen im Jahr, zu dem auch weitere regionale Akteure und Akteurinnen aus dem Bereich Mobilität, sowie Ordnungsbehörde, Stadtbildpflege und weitere Interessierte und Betroffene eingeladen werden sollen.

Kaiserslautern, 4.12.21

Christine Tischer, Vorsitzende des Inklusionsbeirats

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Protokolle der letzten Sitzungen des Inklusionsbeirats

Protokoll der Inklusionsbeiratssitzung vom 3.01.2020:

Protokoll der Inklusionsbeiratssitzung vom 3.09.2020:

Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates vom 12.11.2020

Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates vom 12.03.2021:

Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates vom 25.03.2021:

Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates vom 26.10.2021:

Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates vom 8.12.2021:

Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates vom 2.03.2022

Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates vom 9.11.2022:

Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates vom 25.01.2023

Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates vom 18.04.2023

Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates vom 20.07.2023

Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates vom 11.10.2023

Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates vom 29.02.2024

Inklusionsbeirat 2.0

Protokoll der Sitzung des konstituierenden Sitzung des Inklusionsbeirates vom 29.10.2024

Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates vom 5.12.2024

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Amtsblatt-Artikel über die letzte Sitzung des Inklusionsbeirats

Das Protokoll der Sitzung vom 11.03.2021 gibt es demnächst auf dieser Seite zu lesen.

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Corona & Impfen in RLP

Hier die aktuellen Information zu den Coronaeinschränkungen und den Coronaschutzimfungen in Rheinland-Pfalz:

Noch ein aktueller Artikel aus der Behindertenbewegung zum Thema „Corona & Impfen:

Inklusions-Aktivist Krauthausen fordert mehr Schutz für Menschen mit Behinderung

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Mensch ist Mensch: Thema Triage

Wir sind mitten in der zweiten Welle der Corona-Covid19-Pandemie. Die Situation in den Krankenhäusern wird immer schwieriger. Laut Nachrichten kommt es schon in Krankenhäusern Sachsens zu Situationen, in denen Ärzte darüber entscheiden müssen, wem geholfen wird und wem nicht. Dies kann durchaus dazu führen, dass Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen gegenüber Anderen benachteiligt werden. Dabei geht es um Entscheidungen über Leben und Tod

Von AbilityWatch e.V. gibt es eine sehr informative Webseite zu diesem Thema, die wir hiermit weiterempfehlen. Hier erst einmal ein Video zum Einstieg:

Weitere Informationen: Mensch ist Mensch, die Website von Abilitywatch.e.V.

Mehrere Betroffene haben – mit Unterstützung von AbilityWatch e.V. im Juli 2020 Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht eingelegt. Dazu gibt es hier auch jede Menge Informationen:

https://abilitywatch.de/2020/07/21/verfassungsbeschwerde-gegen-triage-verfahren/

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Jahrestag der ersten konstituierenden Sitzung des Inklusionsbeirates der Stadt Kaiserslautern

Pressemitteilung vom 31.10.2020

Es ist nun genau ein Jahr vergangen, seit am 31.10.2019 die erste konstituierende Sitzung des Inklusionsbeirates im Rathaus Kaiserslautern stattfand. Dies möchten wir zum Anlass nehmen, um auf das ersten Jahr zurückzublicken.

Die Bilanz nach diesem ersten Jahr sieht leider sehr ernüchternd aus. Der Inklusionsbeirat wurde ins Leben gerufen, um Menschen mit mit Behinderung besser in der Stadt teilhaben zu lassen. Das war der, durch einen, von einer breiten Mehrheit getragenen Stadtratsbeschluss dokumentierte, politische Wille. Um so bedauerlicher ist es daher, dass dem Beirat noch immer viele wichtigen Grundlagen vorenthalten werden, welche eine nachhaltige Arbeit gewährleisten.

Auch ein Jahr nach der konstituierenden Sitzung verfügt der Inklusionsbeirat, im Gegensatz zu anderen Beiräten der Stadt, bis heute über keinen Raum im Rathaus, in dem man sich treffen, oder Menschen mit Behinderungen beraten könnte. Ebenso wurde dem Beirat bis heute keine offizielle Mail-Adresse und keine offizielle Rufnummer zugeteilt, sodass ein privates E-Mail-Konto eingerichtet und ein privates Mobiltelefon für den Beirat genutzt werden muss, um überhaupt für Beiratsmitglieder und ratsuchende Menschen mit Behinderungen erreichbar zu sein.

Die Stelle eines bzw. einer Behindertenbeauftragten ist seit November 2019 vakant und derzeit nur interimistisch mit geringem Stundenumfang besetzt. Somit können die in der Satzung des Inklusionsbeirats verankerten Aufgaben der Beiratsgeschäftsführung nur in äußerst begrenztem Umfang wahrgenommen werden.

Es für uns absolut unverständlich, wieso die Stelle des/der Behindertenbeauftragten, noch immer nicht öffentlich ausgeschrieben ist, obwohl sie bereits im Haushaltsplan 2019/2020 verankert und nach intensiven Bemühungen des Inklusionsbeirates im Stadtrat der Stadt Kaiserslautern im April diesen Jahres, als volle Stelle beschlossen wurde.

Ebenfalls zu bemängeln ist, dass die Homepage der Stadt trotz gesetzlicher Vorschrift, noch immer nicht barrierefrei ist. Hinweise über Serviceleistungen der Stadtverwaltung sind somit für einen großen Teil der Menschen mit Behinderungen nicht zugänglich. Informationen zum Inklusionsbeirat, sind auf der offiziellen Webseite der Stadt nach wie vor unvollständig.

Es ist uns bewusst, dass durch die „Corona-Krise“ auch für die politisch Verantwortlichen der Stadtpolitik die Prioritäten verschoben werden mussten. Dafür hatten wir auch lange Verständnis.

Doch darf die Coronakrise keine Entschuldigung dafür sein, dass ausgerechnet Menschen, die jetzt in von dieser Krise besonders betroffen sind „hinten herunter fallen“. Gerade Menschen mit Behinderungen zu denen auch viele ältere Menschen gehören, sind von der Krise besonders betroffen, da sie ein deutlich höheres Infektionsrisiko aufweisen und somit auch besondere Hilfen und Unterstützungen brauchen. In Konzeptionen und Planungen, welche den Umgang mit der Pandemie betreffen, sollten gerade auch Betroffene besonders berücksichtigt und eingebunden werden.

Bei all den Kritikpunkten gibt es aber auch Positives zu berichten. So bekamen wir durch KL-Digital Unterstützung bei der Gestaltung einer eigenen Homepage. Erfreulich war auch, dass die Rheinpfalz mit einer Serie „Zeig mir deine Welt“ die Idee aufgegriffen hat, über die authentische Lebensrealität und den Alltag von Menschen mit verschiedenen Behinderungen zu zu berichten. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle auch noch einmal herzlich bedanken. Wir sind überzeugt davon, dass die inklusive Gesellschaft nur dann gelingt, wenn Menschen mit Behinderung ihre Belange wahrnehmbar in der Öffentlichkeit selbst vertreten können. Und wir bekommen durch vielfältige Rückmeldungen und eigene Anschauung tagtäglich vorgeführt, dass es in der Stadt Kaiserslautern noch viel zu tun gibt.

Kaiserslautern, 31.10.2020

Christine Tischer, Stefan Thome

Vorsitzende des Inklusionsbeirats Kaiserslautern